Fotoausstellung „Das Konzentrationslager Natzweiler und seine Außenlager auf beiden Seiten des Rheins“ / „Camp de concentration Natzweiler et ses camps annexes sur les deux rives du Rhin“
Am 26. Januar 2018 wurde feierlich das Fotoprojekt zur Geschichte der Außenlager des Konzentrationslager Natzweiler, gestaltet durch deutsche und französische Schüler, im Lycée Ort in Straßburg eröffnet.
Teilgenommen haben auf französischer Seite Klassen der Straßburger École ORT, des Lycée Julie Daubié in Rombas, Metz, sowie der Cité scolaire de la Haute-Bruche in Schirmeck – auf deutscher Seite Schülerinnen und Schülern aus insgesamt 12 Schulen aus ganz Baden-Württemberg: Geschwister-Scholl-Schule Tübingen, Immanuel-Kant-Realschule Leinfelden, Gymnasium Gosheim-Wehingen, Otto-Hahn-Gymnasium Nagold, Robert-Gerwig-Gymnasium Haslach im Kinzigtal, Sibilla-Egen-Schule Schwäbisch Hall, Johannes-Kepler-Gymnasium Leonberg, Auguste-Pattberg-Gymnasium Neckarelz, Liselotte-Gymnasium Mannheim, Gymnasium Spaichingen, Realschule Spaichingen, Friedrich-Abel-Gymnasium Vaihingen an der Enz. Die Schüler und Schülerinnen haben die Gedenkstätten ehemaliger Außenlager in ihrer näheren Umgebung besucht und fotografiert um die Erinnerung in ihren Bildern festzuhalten.
Als Redner traten auf: Der Kulturbeauftragte Richard Aboaf, der Direktor des Lycée ORT Michel Benoilid, der Vorsitzender des Lycée ORT-Komitees Raymond Kern, der Generalkonsul der Bundesrepublik Deutschland und Ständiger Vertreter beim Europarat Gerhard Küntzle, die Leiterin des CERD sowie die Vorsitzende des VGKN Dorothee Roos.
Als besonderer Ehrengast sprach, die aus Warschau stammende Zeitzeugin Alicja Kubecka zum Publikum. Sie wurde im Zuge des Warschauer Aufstands von 1944 verhaftet und ins Frauenlager Ravensbrück in Brandenburg gebracht. Zwei Monate später kam sie nach Genshagen, in eine KZ-Außenkommando, das direkt in einer riesigen Montagehalle des gleichnamigen Daimler-Benz-Motorenwerks in der Nähe von Berlin eingerichtet worden war. Sie gehörte zu einer Gruppe von 1100 KZ-Frauen, die für eine spezielle Arbeit ausgesucht worden waren: die Endmontage von Flugzeugmotoren. Die mechanische Fertigung dieser Motoren war im Juni 1944 nach Baden, in die Nähe von Neckarelz in eine unterirdische Stollenanlage verlegt worden; ein Foto davon lässt sich in der Ausstellung finden. Deshalb arbeiteten Häftlinge von Natzweiler unter Tage für die gleichen Motoren wie die Frauen von Genshagen, zu denen auch c gehörte.Nachdem Frau Kubecka die Schüler ermutigte ihre tiefgreifenden Bilder und die damit verbundenen Gedanken weiterzutragen, stellten zwei Schulen (Hessental und École ORT), stellvertretend für alle Beteiligten am Fotoprojekt, jeweils eines der von ihnen gemachten Bilder vor.
Musikalisch wurde die Eröffnung von Anne-Catherine Dupraz am Violoncello und Christoph Auf der Haar am Piano begleitet. Sie spielten das Werk von Max Bruch „Kol Nidreï“, welches auf dem jüdischen Gebet Kol Nidre basiert, das am Vorabend des höchsten jüdischen Feiertags, des Jom Kippur, gebetet wird.
Wo wird die Wanderausstellung zu sehen sein?
- Die Wanderausstellung kann bis Anfang März im Lycée ORT in Straßburg besucht werden.
- 12.06.2018-08.07.2018 wird sie im Haus der Wirtschaft in Stuttgart, gemeinsam mit dem Kunstprojekt „Fraternité“ zu sehen sein. Zur Ausstellungseröffnung wird gesondert eingeladen.
- Während dem Sommer wandert die Ausstellung in das ehemalige Haupt- und Konzentrationslager Natzweiler-Struthof im Elsass.
- September/Oktober 2018 Museum der Résistance „Edmond Michelet“ in Brive-la-Gaillarde (Frankreich)
- 01.10.2018-05.10.2018 Europäisches Parlament in Straßburg
- Dezemberg 2018 bis Januar 2019 Relais culturel régional de Thann (Frankreich)
- Ende Januar Pôle Culturel De Drusenheim (Frankreich)
- Die Schülerarbeiten werden zudem in der Nähe der einzelnen Gedenkstätten ausgestellt. (Deutschland und Frankreich)
Aufgrund der großen Nachfrage wurde eine zweite Ausstellung auf Roll-Up´s angefertigt durch die finanzielle Unterstützung der Landeszentrale für politische Bildung sowie eine dritte Ausstellung auf Platten durch das Wirtschaftsministeriums. Diese werden an folgenden Orten zu sehen sein:
2018
- 01.06.2018-15.06.2018 in der Realschule Spaichingen
- 19.06.2018-29.06.2018 im Marchivum Mannheim
- 12.07-20.07.2018 in der Peterskirche in Vaihingen-Enz
- Ab dem 20.07.2018 in der Immanuel-Kant-Schule in Echterdingen
- 12.11.2018-01.12.2018 im Gymnasium-Gosheim-Wehingen in Wehingen
2019
- 05.04.2019 bei der Gedenkstätte Hessental, Ort der Ausstellung folgt
- Geplant: Cochem-Zell, weitere Infomationen folgen
- Weitere Ausstellungsorte folgen