Im Dienst der Kriegsindustrie: die Außenlager

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Wie andere große Konzentrationslager wurde das KL Natzweiler zum „Stammlager“, d.h. zum Verwaltungszentrum von knapp 60 Außenlagern in Lothringen, im Elsass und im deutschen Reich.

Schwerstarbeit. Zeichnung von Jacques Barrau. © Alice Peeters-Barrau

Die Außenlager entstanden, um den kriegsbedingten Arbeitskräftekräftemangel Nazideutschlands auszugleichen. Ihre Entwicklung hängt unmittelbar von der militärischen Lage ab. Die frühen Außenlager des Jahres 1942 werden ausschließlich SS-Einrichtungen zugeordnet, die Häftlinge bauen oder reparieren Schulungsgebäude und Ausbildungslager für die SS. Ab 1943 arbeiten die KZ-Häftlinge für die deutsche Kriegsindustrie, weil die Wehrmacht wegen der Verluste an der Ostfront immer neue Männer einzieht. In der zweiten Hälfte des Jahres 1944 setzt mit der Verschiebung des Gesamtkomplexes über den Rhein nach Osten eine Art „Flucht nach vorn“ ein – in Deutschland entstehen noch zahlreiche neue Außenlager.

Häftlinge vor dem Hubofen in Schömberg. © Gedenkstätte Eckerwald

Die Herkunft der Häftlinge in den Außenlagern unterscheidet sich von denen des Hauptlagers. Die jüdischen Gefangenen (nach den politischen die zweitgrößte Gruppe des Lagerkomplexes), werden vor allem in Außenlagern untergebracht, z. B. in Echterdingen, Hessental, Vaihingen …). Auch Frauen sind darunter, sie befinden sich ausschließlich in Außenlagern (Geisenheim, Walldorf, Calw und Geislingen).