Vorstand | Periode 2018 bis 2020

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1. Vorsitzende: Dorothee Roos

Geboren 1954, aufgewachsen in Homburg/Saar. Lehramts-Studium der Germanistik und Geschichte an der Universität Mannheim. Ausgeübt habe ich dieses Lehramt allerdings nur kurze Zeit, danach freiberuflich in der Erwachsenenbildung und als Journalistin im Bereich Kultur und Geschichte gearbeitet Immer mehr in den Vordergrund trat seit dem Ende der 90er Jahr mein ehrenamtliches Engagement für die KZ-Gedenkstätte Neckarelz. Seit 1997 bin ich die Vorsitzende des Trägervereins der Gedenkstätte und war, zusammen mit einem motivierten Team, für die pädagogische Arbeit ebenso zuständig wie für die Öffentlichkeitsarbeit und die Veranstaltungsplanung. Von Anfang hat die KZ-Gedenkstätte die Kontakte nach Frankreich intensiv gepflegt. Dies gilt sowohl für die engen Beziehungen zu ehemaligen französischen Häftlingen und ihren Familien wie zur Gedenkstätte Natzweiler im Elsasss. Dies hatte zunächst historische Gründe: Im Bereich der „Neckarlager“ waren von allen Außenlagern von Natzweiler sowohl absolut als auch relativ die meisten französischen Widerstandskämpfer inhaftiert. Außerdem wurde im November 1944 die Kommandantur des Hauptlagers in drei Dörfer nahe Neckarelz verlegt. Deshalb erzählt die KZ-Gedenkstätte Neckarelz in ihrer Ausstellung unter dem Titel „Natzweiler am Neckar“ das letzte Kapitel in der Geschichte des Hauptlagers. Aber auch persönlich war mir als Saarländerin die enge Beziehung zu Frankreich quasi in die Wiege gelegt, französische Sprachkenntnisse waren beim partnerschaftlichen Austausch mit den französischen KollegInnen hilfreich. Als durch die Bewerbung für das europäische Kulturerbe-Siegel die Gründung des Gedenkstättenverbundes VGKN anstand, habe ich die Aufgabe, diesen Verbund auf den Weg zu bringen, gerne angenommen und mich auch intensiv in die Projektarbeit eingebracht. Nach zwei Amtsperioden als VGKN-Vorsitzende konnte ich meine Aufgaben getrost in jüngere Hände abgeben, bleibe dem VGKN aber via Neckarelz noch eng verbunden.

2. Vorsitzender: Dr. des. Marco Brenneisen

Seit 2009 bin ich ehrenamtlich im Verein KZ-Gedenkstätte Sandhofen (Mannheim) aktiv, wo ich das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden bekleide. Seit 2017 bin ich darüber hinaus als Mitarbeiter des MARCHIVUM (ehemals Stadtarchiv-Mannheim-ISG) für die wissenschaftliche und organisatorische Betreuung der Gedenkstätte zuständig. Ich bin Dipl.-Sozialwissenschaftler und Historiker und habe 2019 an der Universität Mannheim meine Dissertation vorgelegt, in der ich die „Nachgeschichte“ der Außenlager des KZ Natzweiler in Südwestdeutschland sowie die erinnerungskulturellen Entwicklungen in diesen Orten seit 1945 analysiert habe. Die Geschichte der Natzweiler-Außenlager ist mir daher ebenso vertraut wie die Gedenkstättenlandschaft in Südwestdeutschland; zumal ich seit 2016 Mitglied des Sprecherrats der Landearbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und Gedenkstätteninitiativen in Baden-Württemberg (LAGG) bin. Dem VGKN-Vorstand gehörte ich im vergangenen Jahr als stellvertretender Vorsitzender an.

Ich freue mich, künftig als 1. Vorsitzender des VGKN wirken und die von Dorothee Roos mit unermüdlichem Engagement geleistete Arbeit fortsetzen zu dürfen. Mir ist es wichtig, die Vernetzung, Kooperation und den Austausch der Gedenkstätten untereinander zu verstetigen und die Wahrnehmung der Gedenkstättenlandschaft in der Öffentlichkeit durch gemeinsame Projekte zu fördern. Zugleich soll die erfolgreiche deutsch-französische Zusammenarbeit mit dem CERD und anderen Partner*innen fortgeführt werden. Mittelfristig wird daher die Weiterentwicklung der Natzweiler-Datenbank von VGKN, CERD und Prof. Robert Steegmann (Strasbourg) zu meinen Hauptaufgaben im Vorstand zählen.

Perspektivisch wünsche ich mir, die Kooperationen im Bereich der Forschung sowie der historisch-politischen Bildungsarbeit auf andere Länder, insbesondere Polen, ausweiten zu können.

Schatzmeister: Dr. Albrecht Dapp

Schon seit meiner Kindheit hat mich die Aufarbeitung der Nazi-Vergangenheit beschäftigt – angesichts der Betroffenheit meiner Familie durch die Krankenmorde der Nationalsozialisten. Seit ich 1986 nach Spaichingen kam widmete ich mich auch, soweit es meine Spielräume neben meinem Beruf als Chefarzt in einer kleinen Klinik erlaubten, zusammen mit einigen Mitbürgern dem Gedenken an das 1944-1945 dort existierende Natzweiler-Außenlager. Als Vertreter dieses zunächst nur losen Zusammenschlusses nahm ich 2016 an der Gründung des VGKN teil und übernahm auf Vorschlag der beiden damaligen Vorsitzenden Dorothee Roos und Brigitta Marquart-Schad das Amt des Schatzmeisters. Um auch vor Ort die Gedenkstättenarbeit in Spaichingen zu intensivieren gründeten wir 2018 in Spaichingen eine „Initiative KZ-Gedenken“ als Verein.

Die Arbeit als Schatzmeister in der Aufbauphase des VGKN und die vielfältigen damit verbundenen Herausforderungen und Informationen sind reizvolle Aufgaben und bringen vielfältige Anregungen, nun, da ich mich als Ruheständler auch weiteren Interessen außerhalb der Medizin widmen möchte. Ich möchte gerne dazu beitragen, dass die vielfältigen Projekte dieser wichtigen Gedenkarbeit erfolgreich weitergeführt werden können.