Das europäische Kulturerbe-Siegel
Die gemeinsame Bewerbung von CERD und VGKN zum Erhalt des Kulturerbe-Siegels wurde unter französischer Federführung und deutscher Beteiligung erarbeitet, von einer international besetzten unabhängigen Jury bewertet und schließlich positiv entschieden.
Die Auszeichnung ehrt sowohl die erbrachte Gedenk- und Bildungsarbeit als auch neue, gemeinsam konzipierte Projekte, mit denen die deutsch-französische sowie internationale Erinnerungskultur weiterentwickelt wird. Das Europäische Kulturerbe-Siegel rückt diese Orte, die einst Stätten des Schreckens waren, als europäische Lernorte in den Fokus eines Publikums aller Generationen.

Was zeichnet das Europäische Kulturerbe-Siegel aus?
Offizielle Verleihung durch die Europäische Kommission in Plovdiv

Verleihung des EKS im bulgarischen Plovdiv. © Europäische Kommission
Im März 2018 wurde das Europäische Kulturerbe-Siegel im Rahmen einer großen Zeremonie im bulgarischen Plovdiv von der Europäische Kommission offiziell an Vertreterinnen des CERD und des VGKN überreicht. Der formale Akt ging späteren Festakten in Deutschland und Frankreich zur Übergabe des Siegels voraus.
Die französisch-deutsche Gruppe, die stellvertretend für die anderen beteiligten Gedenkstätten die Auszeichnung entgegennahm, bestand aus Sibylle Thelen (LpB), Frédérique Neau-Dufour (CERD), Brigitta Marquart-Schad (VGKN), Dr. Denise Beilharz (Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg) und Anja König (VGKN).
Parallele Feierstunden in Deutschland und Frankreich zum Europäischen Kulturerbe-Siegel
In Deutschland wurde das Siegel am 12. Juni 2018 im Stuttgarter Haus der Wirtschaft offiziell verliehen. Staatssekretärin Katrin Schütz hatte die Ehre, in einer würdevollen Zeremonie zwölf baden-württembergische Gedenkstätten mit den EKS-Plaketten auszuzeichnen.
In Baden-Württemberg erhielten zwölf vorwiegend bürgerschaftlich getragene Gedenkstätten das Kulturerbe-Siegel:
- Miklos-Klein-Stiftung, ehemaliges KZ Kochendorf, Bad Friedrichshall
- Gedenkstättenverein KZ Bisingen e. V.
- Geschichtswerkstatt KZ-Gedenkstätte Echterdingen-Bernhausen e. V., Filderstadt
- KZ-Gedenkstätte Hailfingen-Tailfingen e. V., Gäufelden-Tailfingen
- Initiative Gedenkstätte Vulkan, Haslach
- KZ-Gedenkstätteninitiative Leonberg e. V.
- KZ-Gedenkstätte Sandhofen e. V., Mannheim
- KZ-Gedenkstätte Neckarelz e. V., Mosbach
- Initiative KZ-Gedenken in Spaichingen
- Initiative Gedenkstätte Eckerwald e. V., Schömberg-Schörzingen
- Initiative KZ-Gedenkstätte Hessental e. V., Schwäbisch Hall
- KZ-Gedenkstätte Vaihingen/Enz e. V.
Nur wenige Tage später, am 24. Juni 2018, fand im ehemaligen Hauptlager Natzweiler die französische Feststunde statt, die von Staatssekretärin Geneviève Darrieusecq eröffnet wurde. In Frankreich erhielten das Kulturerbe-Siegel (Label du patrimoine européen):
- das Centre Européen du Résistant Déporté, CERD (Haut-Rhin)
- die Gedenkstätte Fort de Metz-Queuleu (Moselle)
- die Gedenkstätte Tunnel d’Urbès (Bas-Rhin)
Gruppenbild vor vollen Reihen im Haus der Wirtschaft Baden-Württemberg: Staatssekretärin Katrin Schütz überreicht die Plaketten mit dem Emblem des Europäisches Kulturerbe-Siegels allen zwölf beteiligten Gedenkstätten. ©Franziska Kraufmann