Das Kunstprojekt „Fraternité/Brüderlichkeit“ kam in die engere Auswahl für den Alfred-Hausser-Preis 2018.
Die Stuttgarter Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten e.V. (VVN-BdA) vergibt den Preis seit 2006 alle zwei Jahre für Projekte, die in besonderer Weise die Erinnerung an den Widerstand gegen den Faschismus, die Verfolgten und die Opfer des Naziregimes bewahren helfen. Er ist nach ihrem früheren Ehrenpräsidenten Alfred Hausser (1912‐2003) benannt und mit 500 Euro dotiert.
Die VVN‐BdA Baden‐Württemberg vergibt ihren Alfred‐Hausser‐Preis in diesem Jahr an eine Gruppe von Jugendlichen aus Tübingen, die als eigenständige Gruppe der Geschichtswerkstatt Tübingen e.V. unter dem Namen „Jugendguides“ Führungen und Veranstaltungen zum Thema „Tübingen im Nationalsozialismus“ und dem Umgang damit durchführen. Der VGKN gratuliert herzlich den Gewinnern, die mit ihrem Projekt einen wertvollen Beitrag geleistet haben.
„Auch diesmal fiel es uns nicht leicht, die Auswahl zu treffen“, erklärte Lothar Letsche, Mitglied des Geschäftsführenden Landesvorstands. „Die Bandbreite der eingereichten Beiträge unterstreicht das Interesse, das unser heutiges Engagement findet – die Verbindung von Beiträgen zur Erinnerungskultur mit dem Eingreifen in aktuelle politische Auseinandersetzungen im Sinne unserer Gründergeneration.“
Nominiert wurden diesmal – außer den Preisträgern ‐ folgende Projekte:
• 17‐20jährige Berufsschüler/innen der Max‐Hachenburg‐Schule in Mannheim entwickelten im Rahmen der Patenschaft für das dortige Mahnmal für Opfer der Zwangssterilisation ein „digitales Mahnmal“.
• Ein Internetprojekt dokumentiert Schicksale derer, die „der Liebe wegen“ – also wegen ihrer sexuellen Orientierung – von den Nazis verfolgt wurden.
• Mit ihrer gut recherchierten Ausstellung, ihren Publikationen, Veranstaltungen, ihrem pädagogisches Angebot bewarb sich die KZ‐Gedenkstätte Hailfingen‐Tailfingen in Gäufelden
• Nominiert wurde eine Wanderausstellung mit Kunstwerken im Rahmen des Verbunds der Gedenkstätten im ehemaligen KZ‐Komplex Natzweiler‐Struthof, zu dem zahlreiche Außenstellen im heutigen Baden‐Württemberg gehörten.
• Auch die vom Freundeskreis Lagergemeinschaft Buchenwald‐Dora erarbeitete Broschüre über Hans Gasparitsch (1918‐2002) wurde für den nach seinem Mitstreiter benannten Preis benannt.
• Vorgeschlagen wurde eine späte Auszeichnung vierer SDS‐Aktivisten, die 1959‐1962 die Ausstellung „Ungesühnte Nazi‐Justiz“ initiiert und organisiert hatten.
• Nominiert wurde auch ein journalistisches Netzwerk, das am Aufbau eines Antifaschistischen Dokumentations‐ und Informationszentrums über Neonazi‐Strukturen in Baden‐Württemberg arbeitet.