Einweihung der Erinnerungsstätte in Spaichingen

Nach langen Planungen und unnachgiebigem Einsatz der Initiative KZ-Gedenken Spaichingen konnte am vergangenen Sonntag, den 29.09.2019 die Erinnerungsstätte an das Spaichinger KZ eingeweiht werden.

Der Spaichinger Bürgermeister Hans Georg Schuhmacher eröffnete die Feier, zu der viele Spaichinger Bürger gekommen waren. „Es ist wichtig, dass sich jeder, der sich für die Thematik interessiert, sich mit dieser in Spaichingen beschäftigen kann. Und es ist wichtig, dass die Häftlinge, die ihre Grabstätte in Spaichingen gefunden haben, nun einen Namen kriegen.“

Auf das Unrecht und das Leid machten bislang drei Bronzeguss-Platten an drei Stellen des früheren Barackengeländes (2005), der Gedenkstein auf dem Betriebsgelände der Firma Hogri (2008); 10 kleinen Bodentafeln, die den täglichen „Leidensweg“ der KZ-Häftlinge vom heutigen Marktplatz zum Gewann Lehmgrube symbolisieren sollen (2012), die Info- und Gedenktafel auf Schwarzwälder Jurastein (2017) aufmerksam.

Zu Ihnen gesellen sich nun in 3-sprachiger Ausführung (Deutsch, Französisch und Englisch) ein Weg der Erinnerung auf 10 Tafeln bis hin zum Mahnmal des Künstlers Roland Joachim.

Dorothee Roos (erste Vorsitzende des VGKN) bestärkte die Spaichinger Bürger in ihrem bürgerschaftlichen Engagement. „Lokale Gedenkarbeit ist immens wichtig und Grundlage für die Verankerung der Thematik in den Kommunen.“

Andreas Schulz (Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg, Abteilung Gedenkstättenarbeit), bedankt sich für die geleistete Arbeit und erinnert, dass Erinnerungskultur stets “ in einem breiten gesellschaftlichen Diskurs immer wieder ausgehandelt werden“ sollte.

Dr. Ingrid Dapp (Vorsitzende der Initiative KZ Gedenken Spaichingen) ist überzeugt, dass es „sehr wichtig [sei], dass Spaichingen nun ein sichtbares Mahnmal geschaffen hat, das sich mit der dunklen Geschichte des Nationalsozialmus auch hier“ auseinandersetze.

Angelika Feldes (Leiterin des Gewerbemuseums in Spaichingen) berichtete im Anschluss zur Erstellung der Informationstafeln.

Abgeschlossen wurde die Veranstaltung durch eine Schüler*innen-Performance unter der Leitung von Wolfgang Schmid – mit dem Titel „Vernichtung“.